Vorlesung ‚Nachhaltigkeit und Gesellschaft‘ (UWW 174)
Nachhaltigkeit baut auf der Fähigkeit der Menschen auf die Zukunft in Verantwortung mitzugestalten und durch Innovationskraft zu verändern. Die Bereitschaft zum nachhaltigen Wandel erfordert jedoch ein kontextuelles und dynamisches Verständnis von Nachhaltigkeit in der Gesellschaft.
Das dynamische und kontextuelle Nachhaltigkeitsverständnis ist tief verankert in den 27 Grundsätzen der Rio Deklaration 1992 der Vereinten Nationen (UNO). Die neuen UNO Sustainable Development Goals (SDGs) und die 2030 Agenda bauen erneut darauf auf.
Die Vorlesung ‚Nachhaltigkeit und Gesellschaft‘ konzentriert sich auf diejenigen SDGs, welche die grossen Armuts-, Migrations-, Menschenrechts- und Umweltprobleme im 21sten Jahrhundert durch ein inklusives und nachhaltiges Wachstum bewältigen wollen. Dabei soll beleuchtet werden, was unter einem solchen Wachstum verstanden wird, und ob es tatsächlich Wachstum geben kann, das im Dienste der Nachhaltigkeit steht. Im weiteren soll untersucht werden inwieweit Freiwilligkeit (LOHAS, Private Standards, Corporate Social Responsibility Initiativen), staatliche Regulierungen und Anreizsysteme sowie Innovationen zu einem nachhaltigeren Umgang mit natürlichen Ressourcen und besserem Zugang zu Menschenrechten führen können. Schliesslich sollen grundlegende Unterscheidungen getroffen werden zwischen Moral und Angst im Nachhaltigkeitsdiskurs sowie zwischen den Herausforderungen der Nachhaltigkeit im Süden und im Norden.
Ziel der Vorlesung ist es die Studierenden mit unterschiedlichen Perspektiven der Nachhaltigkeit auf lokaler und globaler Ebene vertraut zu machen und unterschiedliche Formen der Nachhaltigkeitsrhetorik im Privatsektor, in der Zivilgesellschaft und in Regierungsorganisationen kritisch zu beleuchten.