06. Mai 2025
Synopsis
Neue genomische Verfahren wie die Genomeditierung stellen eine präzisere Weiterentwicklung etablierter Züchtungsmethoden wie der Mutagenese dar und bieten erhebliches Potenzial für eine nachhaltigere Landwirtschaft. Obwohl jahrzehntelange Forschung und praktische Anwendung kaum neue Risiken aufzeigen, ist die öffentliche Debatte in der Schweiz nach wie vor stark von ideologischen Vorbehalten geprägt. Ein neuer Gesetzesentwurf des Bundesrats hat es versäumt, den Weg für einen differenzierteren und innovationsfreundlicheren Regulierungsansatz zu ebnen.
Einleitender Paragraf der NZZ
Das Schweizer Stimmvolk hat sich 2005 für ein temporäres Moratorium von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in der Landwirtschaft entschieden. Die Wissenschaft sollte die Risiken für Umwelt und Gesundheit genauer untersuchen. Diese Resultate lagen im Herbst 2012 vor, doch bereits kurz zuvor hatte sich das Parlament für eine weitere Verlängerung des Moratoriums entschieden. Das war bequem, denn es machte eine Diskussion der sehr differenzierten Forschungsresultate unnötig.
Wie zahlreiche weitere öffentlich finanzierte Risikoforschungsprogramme zu GVO in Europa konnten auch die Schweizer Forscher nur Risiken identifizieren, die bereits aus der konventionellen Landwirtschaft bekannt sind.